Was eben so herumliegt

Was eben so herumliegt Der Winter steht vor der Tür und bringt Regen, Kälte und (leider) wenig Schnee. Auf einmal lockt die Wohnung und empfängt mich mit Wärme, Ruhe und auch Langeweile. Denn, was soll man denn schon die ganze Zeit in den vier Wänden machen? Nun, vielleicht mal wieder durch ein Buch blättern, welches im Regal oder auf dem Tresen verstaubt. Oder mal wieder aufräumen und dabei auf einen alten Bekannten stoßen: Ja, ich habe den Totenkopfring tatsächlich eine beträchtliche Zeit lang getragen. Nun, hinzu kommen noch ein paar Düfte, die Lust zu fotografieren und eine flasche Gin (Sie können mir glauben oder nicht, aber der Gin diente nur der szenischen Untermalung). Das Licht war schnell aufgebaut, der Untergrund bereits bereit und schon ging es ans Werk. Wieder einmal kann ich, jetzt wo ich die Bilder selbst vor mir sehe, anfangen, über die kleinen Dinge zu philosophieren. Welch große Bedeutung ein einzelnes Buch hat, weil es an eine wichtige Person erinnert. Weil es einen selbst in seinem Stil geprägt hat. Welche Erinnerungen ein simpler Totenkopfring freisetzt. Welche Abende man erneut durchlebt, wenn man an einem Parfüm schnuppert. Oder welche Geschichten andere mit ihren Uhren erlebt haben. Kleine Dinge, die schnell in unserer Welt untergehen. Kleine Dinge, die für viele Menschen eventuell nur Ramsch sind, der sich im Laufe der Zeit so ansammelt. Und doch erden sie, formen, erinnern, strahlen etwas aus oder zeigen einen Weg.  Ich selbst liebe diese „Pieces“ (dementsprechend hieß auch die Betitelung der Bildserie auf meinem Rechner). Vor allem, wenn sie mit dem Anspruch, ästhetisch zu sein, kreiert wurden. Und egal, ob das nun sinnvoll klingen mag oder nicht: Nicht alles muss einen Sinn ergeben – manche Dinge sind erst ohne ihn so richtig klasse.