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Zugegeben, ich kann es mit den Wortspielen nicht lassen. Dafür geben Uhren viel zu viel Spielraum. Und obwohl ich die Seiko Presage erst vor kurzem fotografiert habe, ließ sie mich nicht los. Genauso wenig wie der Herbst, der sich nun auch endlich im Sonnenlicht zeigte.
Ironisch, nicht? Wie ein kurzer Moment von Sonnenschein die Kreativität anregt, einem Leben verleiht und mit Energie durchströmt. Ebenso ironisch, wenn man diesen vor allem anhand seiner Kürze schätzt. Denn im Hochsommer, wenn das Thermometer über die 40-Grad-Marke springt, wünschen wir uns nichts weniger als noch mehr Sonne. Und jetzt, bei klirrend kaltem Herbstwind und grauen Tagen, freuen wir uns wie ein Schneekönig über diese paar Sekunden, in denen die Sonne den Kampf gegen die Wolkendecke gewinnt.
Und vielleicht sind es eben diese kurzen Momente, die das Leben erfüllen. Diese kurzen Momente, die häufig im Alltagstrott untergehen, ja gar zunehmend von ihm verdrängt werden. Von Bildschirm zu Bildschirm gezogen wechseln wir zwischen Informationen hin und her, die uns in einer permanenten Flut festhalten.
Vielleicht fotografiere ich genau deswegen so gerne meine Uhr. Einfach, weil sie nichts tut, als mir die Zeit anzuzeigen (und dazu subjektiv gesehen noch gut aussieht). Obwohl sie permanent rattert und voranschreitet ist es, als würde die Zeit stillstehen, wenn ich sie betrachte. Ein kurzer Moment der Ruhe, der in der Sekunde, in der wir darauf sehen, zur Ewigkeit wird.